Bliesmengen-Bolchen, von Einheimischen auch Menge-Bolche genannt, ist ein jung gebliebenes Dorf auf altem Boden im Biosphärenreservat Bliesgau, direkt an der deutsch-französischen Grenze, mit rund 1.800 Einwohnern. Die erste urkundliche Erwähnung fand im Jahr 1180 statt.
Der laut Online-Umfrage schönste Ort des Saarlandes liegt im südlichen Saarpfalz-Kreis und ist seit 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal. Das Dorf grenzt auf deutscher Seite an die Gemeinde Kleinblittersdorf und auf französischer Seite an die Gemeinde Blies-Guersviller. Seit 1990 verbindet die Fährmannsbrücke den Ort mit dem französischen Blies-Schweyen.
Über die Parteigrenzen hinweg beteiligen sich rund 30 Vereine, Arbeitskreise und Interessengemeinschaften mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern regelmäßig an der Weiterentwicklung des Dorfes, getreu dem Motto: „Wo Jung unn Alt sesammehalt.“
Bliesmengen-Bolchen hat bereits mehrfach erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen. Beim 5. Bundeswettbewerb im Jahr 1969 und beim 27. Wettbewerb im Jahr 2023 gewann das Dorf jeweils die Goldmedaille.
Wo de Alleberg schaut tief ins griene Tal,
wo die Großbach kummt vom alde Gräwedahl,
wo die Blies e Boo macht um die Schweyer Sitt,
do isch meine Heimat, ja do steht min Hütt.
Wo die duftsche Mischde vor de Diere stehn,
und gesunde Lifte von de Ställe wehn,
wu die Spatze krische von de Keschdebääm,
do isch meine Heimat, do bin ich dehemm.
Wo am Sunnda in de Kirsch kenn Plätz meh isch,
un die Wirtsliet hon ken Brot for uff de Disch,
wu schun s'klennschte Biebsche sauft sin Bierglas aus,
do isch meine Heimat, do bin ich ze Haus.
Wo am Ortsingang die Goldmedaille grießt
und dem frimde Wonder mol, was scheen isch, wiest,
wu de Herrgott selwer so gäär wohne käm,
do isch meine Heimat, do bin ich dehemm!
Bernhard Raab, „Bliesmengen-Bolchen – unsere Heimat“, 1980
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Ritter Bolch von Mengen.
Ich stamme von den Herren von Mengen ab, die hier im 12. Jahrhundert lebten. Aber geboren wurde ich erst 1980 – pünktlich zum 800-jährigen Jubiläum des Dorfes. Das war vielleicht ein Jahr: Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember wurde das ganze Jahr hindurch bei vielen Veranstaltungen gefeiert. Höhepunkt war das letzte Augustwochenende mit einem großen historischen Umzug und der Einweihung der Bliestalhalle.
Für dieses Jubiläum suchte das Dorf ein passendes Logo. Etwas Historisches sollte es sein. Und so entstand die Ritterfigur – wie gesagt, angelehnt an die Herren von Mengen. Aber Bolchen sollte schließlich auch berücksichtigt werden. Deshalb heiße ich eben: Ritter Bolch von Mengen.
Eine Waffe wollte man mir aber nicht in die Hand geben, denn die Menger und Bolcher sind durchaus friedliebend. Daher trage ich eine Sonnenblume in der einen Hand und in der anderen ein Schild mit dem Dorfwappen.